
Gesundheit!Clown
Lachen heilt! Lachen beruhigt. Lachen wirkt gegen Stress. Lachen wirkt schmerzlindernd. Lachen stärkt das Immunsystem. Lachen fördert den Herzkreislauf. Lachen stärkt das Selbstbewusstsein. Lachen ist das beste Antidepressivum!!
Der Einsatz des Gesundheit!Clowns hat zum Ziel, die Selbstheilungskräfte des kranken Menschen zu aktivieren. Das Spiel des Gesundheit!Clowns geschieht immer in Verbindung mit den eigenen Gefühlen. Er ist absolut authentisch und gewinnt durch seine unvoreingenommene und verrückte Art das Vertrauen seines Gegenüber. Die eigene innere Freude ist Antrieb und Motivation. Das Nichtwissen ermöglicht dem Gesundheit!Clown den verwirrten Menschen in seiner Welt abzuholen und mit ihm das Jetzt zu geniessen. Scheitern am Alltäglichen ist erlaubt und sogar erwünscht. Ein Perspektivenwechsel geschieht nicht nur beim Patienten, sondern auch beim Pflegepersonal, den Angehörigen und Freunden.
Emotionaler Humor ist der Schlüssel, mit Hilfe dessen der Gesundheit!Clown die Kontaktgrenzen seines Gegenüber überwindet. Ob Freude, Trauer, Angst oder Staunen - beim Emotionalen Humor drückt der Clown die Gefühle durch Übertreibung humorvoll und spassig aus. Immer dabei ist eine Portion Schalk. Emotionaler Humor baut auf den eigenen echten Gefühlen des Clowns und wirkt dadurch authentisch. Diese Art des Clownspiels hat keine Ästhetik zum Ziel, sondern das Berühren der Seele.
Die Methode von Lee Strasberg (1901-1982, Begründer des Method Acting) ist nicht nur für jeden guten Schauspieler und Schauspielerin wesentlich, sondern auch in der Ausbildung zum Gesundheit!Clown von essentieller Bedeutung. bietet dem Clown einen konkreten Weg, jedes Gefühl auch unter noch so schwierigen Bedingungen verlässlich hervorzurufen.

Ein Gesundheit!Clown ist
Lebendigkeit und Freude - er scheut den Kontakt nicht - er spürt, was sein Gegenüber braucht - er bringt den Menschen zum Lachen...
(Norah Daly 2015)



Ethische Richtlinien
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Wir arbeiten nach dem Prinzip der Authentizität, das heisst Gesundheit!Clowns spielen immer in Verbindung mit den eigenen Gefühlen. Es wird nicht nur um eines Gags willen gespielt. Die Grundlage allen Spielens ist immer die Lebensfreude!
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Gesundheit!Clowns wollen nicht nur unspezifisch unterhalten, sondern in Verbindung mit der eigenen Lebensfreude und Intuition die Selbstheilungskräfte der kranken, alten oder behinderten Menschen aktivieren.
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Gesundheit!Clowns wahren immer eine respektvolle Haltung gegenüber ihren Klienten. Humor geschieht nie auf Kosten anderer. Die Arbeit basiert auf einer emphatischen Grundhaltung und dem Respekt für die Würde, die Persönlichkeit sowie die Privatsphäre ihrer Klienten.
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Kontaktgrenzen werden wahrgenommen und geachtet. Jeder Kontakt geschieht mit dem Einverständnis des Gegenübers. Es wird niemand gegen seinen Willen in das Spiel einbezogen.
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Jedes Spiel, jede Visite geschieht immer mit der inneren Haltung des „Gebens“. Es geht nicht um reine Selbstdarstellung.
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Gesundheit!Clowns entwickeln eine Spielweise, die dem entsprechenden Zielpublikum angemessen ist. Die unterscheidet sich insbesondere bei alten Menschen und Kindern. Es darf nie ein Gefühl der Angst, der Unsicherheit oder der Lächerlichkeit ausgelöst werden. Das Gegenüber muss sich ernst genommen fühlen.
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Gesundheit!Clowns spielen nicht mit Arztkitteln. Sie vertreten die Urfigur (Archetyp) des Clowns, der in seiner spezifischen Bedeutung als Sinnbild der Freude therapeutisch wirksam, das heisst gesundheitsfördernd handelt.
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Während der Arbeit als Gesundheit!Clown übernehmen diese nicht die Rolle eines Arztes, Pflegers, Pädagogen oder Therapeuten. Clowns haben in ihrer Rolle die Aufgabe, den Klienten eine andere Sichtweise auf ihr Leid, ihre Depression oder ihre Angst zu ermöglichen und durch Freude und Lachen die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. (Perspektivenwechsel)
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Wenn zum Gesundheit!Clown ausgebildete KünstlerInnen mit einem reinen Bühnenprogramm auftreten(etwa im Seniorenheim), handeln sie in diesem Rahmen nicht als Gesundheit!Clown. Erst der persönliche Kontakt mit dem „Publikum“ gewährleistet den heilsamen Effekt.
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Während ihrer Arbeit als Gesundheit!Clowns übernehmen diese die volle Verantwortung für ihr Handeln.

Warum braucht ein Gesundheit!Clown eine solide Ausbildung?
So wirkt das Lachen
(HumorforschungHumorKom 2011)
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Das Herz erfährt eine höhere Frequenz, eine bessere Durchblutung und damit einen grösseren Sauerstofftransport. Dies kommt dem ganzen Kreislauf zugute. Der Blutdruck sinkt und normalisiert sich, wie durch eine Langzeitstudie bewiesen werden konnte.
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Die Lunge zeigt eine bessere Atmung, mehr CO2 (Kohlendioxid) wird abtransportiert, der Feuchtigkeitsgehalt sinkt und die bakterielle Besiedelung und die Infektionsgefahr der Lunge geht deutlich zurück.
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Lachen zur Stärkung des Immunsystems: Das Immunsystem erfährt durch das Lachen eine Steigerung der Abwehrkräfte. Die Vitalität der Blutzellen (NK-Zellen) wird grösser, die Immunfunktionen verbessern sich allgemein (Steigerung des für die Immunabwehr wichtigen Botenstoffes Gamma-Interferon). Körpereigene Abwehrzellen – unterstützt durch die gleichzeitige Ausschüttung von Hormonen – hemmen Entzündungen, greifen Krebszellen, Bakterien und Viren an.
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Eine beruhigende Wirkung? Wenn man lacht, spannen sich viele Muskeln an (im Gesicht, im Halsbereich, die Atemmuskulatur, das Zwerchfell und die Bauchmuskulatur) während andere sich entspannen. So kann das Lachen einen nachlassenden Blutdruck und die Öffnung der Bronchien bedingen. Länger andauerndes Lachen breitet sich wellenartig durch den gesamten Körper aus und löst Muskelspannungen. Das Lachen stimuliert den Parasympathikus (Gegenspieler des Sympathikus, der bei Stress den Adrenalinspiegel drastisch erhöht). Lachen wirkt entspannend, fördert die Verdauung und den Schlaf.
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Lachen gegen Stress: Die Wirkung des Lachens ist paradox: Lachen löst die Stressreaktion nämlich zunächst selbst aus. Kurzfristig erhöht sich die Herzfrequenz, der Blutdruck steigt entsprechend an, so dass man von einer Schockwirkung sprechen kann. Doch nach wenigen Minuten stellt sich eine anhaltende Entspannungsphase ein: Der Herzschlag verlangsamt sich und verbleibt auf einem niedrigen Niveau. Dabei entspannt sich die Muskulatur der Arterien, so dass sich das Gefäßvolumen erhöht: Der Blutdruck wird dadurch längerfristig reduziert.
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Lachen wirkt gegen Schmerzen: Die Skelettmuskulatur wird beim Lachen ebenfalls zunächst angespannt, um sich allmählich dauerhaft zu entspannen. Dies ist nicht zuletzt für die Schmerzbehandlung von Bedeutung, da viele Schmerzen mit einer anhaltenden Muskelspannung verbunden sind. Man nimmt zudem an, dass auch die Schmerzempfindlichkeit durch Lachen herabgesetzt wird. Paul McGhee, ein Pionier der Lachforschung, hat herausgefunden, dass sich die Schmerzgrenze nach oben verschiebt, wenn die Versuchspersonen ein lustiges Video ansehen.
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Psychische Stimulation: Wie wirkt das Lachen auf unser Seelenleben? Die Nervenzellen kommunizieren untereinander, mittels Molekülen, die man Neurotransmitter nennt. Viele neurologische Erkrankungen haben ihren Ursprung in einer Fehlfunktion dieser Vermittler. Beispielsweise löst ein zu niedriger Serotoninspiegel Depression aus. Andere Neurotransmitter (Endorphin) sind natürliche Schmerzmittel. Ein weiterer (das Adrenalin) ermöglicht unter Stress schnell Körperreaktionen, die eine schnelle Flucht erlauben. Das Lachen hat zweifellos eine Wirkung auf die Abgabe dieser Stoffe: es stimuliert, regelt und moduliert die gewöhnlichen neurochemischen Mechanismen. Häufiges Lachen hat also auch in psychologischer Hinsicht positive Auswirkungen: Menschen, die viel lachen, erleben sich selbst als stark und kompetent und fürchten sich nicht vor sozialen Konflikten. Lachen wirkt als Antidepressivum. (Prof. Dr. Hirsch)
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Muskeltraining ohne Anstrengung: Ein verlängertes Lachen breitet sich wellenartig aus, durch die gesamte Muskulatur. Es wirkt wie Jogging. 20 Sekunden Lachen entspricht etwa der körperlichen Leistung von drei Minuten schnellem Rudern.
Ein Dokumentarfilm über die Ausbildung zum Gesundheit!Clown®
TITEL: "Du wirst nicht der Gleiche sein..."
LÄNGE: 90 Minuten
REGIE: Hubl Greiner und Michael Klinksik
KÜNSTLERISCHE BERATUNG: Claudia Knupfer
MUSIK: Shirley Anne Hofmann, Bratko Bibic, Jean-Vincent Huguenin, Pierre Kaufmann, Hubl Greiner, Klangraum Mainz
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